Über mich

Tilly! Wer?

Mein Name ist Tilly Creutzfeldt-Jakob und ich stehe als Tilly seit 1995 auf der Bühne, allerdings verdiente ich mir meine ersten Bühnensporen bereits im zarten Alter von 4 Jahren, als der Stummfilm noch in den Kinderschuhen lag. 

Meine lange Bühnenzeit hat mich auf Bühnen in ganz Deutschland geführt, selbst New York City blieb vor mir nicht verschont. Allerdings erhielt ich seitdem kein Einreisevisum mehr.

Ich durfte im Admiralspalast, in der Akademie der Künste, in der Bar jeder Vernunft, im BKA-Theater und im TIPI auf der Bühne stehen, um nur ein paar zu nennen, war fast 15 Jahre Mitbetreiberin eines eigenen kleinen Theaters, aber letztendlich habe ich genau das gemacht, was ich schon als kleines Kind machen wollte. 

Der „Ruf“ auf die Bühne ereilte mich schon im zarten Alter von 4 Jahren, ich sang wo immer ich ging und stand, zog singend im Dorf von Tür zu Tür und auf jeder Familienfeier wurde ich gebeten, etwas zum Besten zu geben.

1982 sang ich im Rahmen einer Schulfeier „Ein bißchenFrieden“ auf der Bühne, und damit war mein Rampensau-Gen endgültig zum Leben erweckt worden. 

Geboren in einem verschlafenen kleinen Dorf im landschaftlich idyllischen Westerwald, zog es mich schon 1988 mit Teilen meiner Familie nach Berlin, damals noch West-Berlin mit seiner schillernden Tunten-Szene. 

War ich zunächst noch in diversen Chören und beim Schultheater aktiv, entdeckte ich parallel „My inner Drag“, aber es sollte noch bis 1995 dauern, bis Tilly als Figur geboren wurde. 

Von da an war ich nicht mehr zu halten.

Meine Bühnenkarriere begann im SO36 beim Café Fatal, und im SchwuZ am Mehringdamm. 

1996 gründete ich dort mit meinen Kolleginnen Chou-Chou de Briquette, Gaby Tupper und Camelia Light unser Ensemble „Café Transler“, mit dem wir bis 2001 monatliche Shows machten, unter anderem unsere legendäre Open Stage, wo einige Jungtunten ihre ersten Bühnenschritte machten.

1999 schafften wir mit einer Persiflage auf ein Chansonprogramm bekannter Diven „Diva gut“, in unserer Version „Diva besser“ den Sprung auf die große Bühne, denn die „Bar jeder Vernunft“ fand Gefallen an unserem Humor und buchte uns. 

Im selben Jahr kam dann mit den „O-TonPiraten“ ein völlig neuer Aspekt auf mich zu: Vollplayback. Ausgerechnet ich, die sich dadurch von anderen unterschied, dass ich immer live gesungen hatte, machte Vollplayback. Aber das so erfolgreich, dass wir in ganz Deutschland auf Tour waren, und uns zu unserem 10. Geburtstag einen Traum erfüllen konnten: ein eigenes kleines Theater.


Das Theater „O-TonArt“ gab mir die Möglichkeit auf eigenem Terrain ganz neue Wege zu gehen, und so konnte ich 2010 mit Peter Lund’s „Zarah 47, nach mir ist man süchtig“ ein Solo-Musical spielen. 

2012 folgte dann ein zweites Stück mit „Lotti-die Zitrone kehrt zurück“, über das Leben von Lotti Huber. Rosa von Praunheim fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte anlässlich des 100. Geburtstages von Lotti ebendiese zu verkörpern, und Alexander Katt fasste ihr Leben in diesem wunderbaren Stück zusammen und „regierte“ mich, wie schon bei Zarah 47.

Nach einem Bühnenunfall und der daraus folgenden Auflösung der O-TonPiraten zog ich mich zunächst von der Bühne zurück, sagte dem Drag adieu und wechselte in einen sicheren Beruf mit regelmäßiger Bezahlung. 

Aber sehr schnell merkte ich, dass etwas fehlt. 

Da ich mich aber mittlerweile so an meinen Bart gewöhnt hatte, machte ich daraus mein Markenzeichen. Somit wurde ich eine der ersten Bearded Drag Queens.


Bei den Incognito-Sisters wurde ich herzlich aufgenommen, und das Publikum gewöhnte sich schnell an meinen Bart. Wir produzierten 3-4 neue Shows im Jahr und ich konnte dort seit 2016 nicht nur mein Repertoire erweitern, sondern auch meine Moderationsfähigkeiten weiter ausbauen. 

Ich wollte wieder mehr, und Sten Kuth, der es schaffte meiner Motivation in den Hintern zu treten, baute mit mir meine erste ganz eigene Solo-Show „Alles muss raus – ein Solo für zwei“. 

Nach einer weltweiten Zwangspause von 1,5 Jahren bin ich nun bereit für weitere Shows. 

„Celluloid statt Cellulite“ ist eine Reminiszenz an mein Alter, die Filme und Lieder meines Lebens. Verpackt mit Humor singe ich gegen mein schlaffes Bindegewebe an.